Was ist ein Gütesiegel?

Ein Gütesiegel macht Aussagen über die Qualität oder Güte eines Produktes oder einer Dienstleistung mittels einer schriftlichen und/oder grafischen Kennzeichnung. Es gehört zur Gruppe der Warenkennzeichnungen und Labels und das Wort „Qualitätssiegel“ ist das gleichbedeutende Synonym für das Wort Gütesiegel. Typische Eigenschaften, die mit einem Gütesiegel betont werden, sind unter anderem:

 
  • Nachhaltigkeit
  • Gesundheit
  • Sicherheitstechnik
  • Ökonomie

Das Siegel ist in der Regel gut sichtbar auf der Ware angebracht und bestätigt dessen Qualität durch Überprüfung. Für die Überprüfung werden anerkannte Institutionen herangezogen, die an Hersteller und Dienstleister ein Gütesiegel vergeben, wenn in einer Erstprüfung die jeweiligen Bestimmungen eingehalten und erfüllt wurden. Nach der Erstprüfung muss in einem festgelegten Rhythmus die stetige Eigen- und Fremdüberwachung durchgeführt werden. Deren Ergebnisse wiederum müssen von unabhängigen Stellen protokolliert und überwacht werden. Leider gibt es hierfür keine gesetzlichen Vorgaben, so dass im Grund jeder ein Gütesiegel entwerfen und vergeben darf.

Ein Gütesiegel ist eine Label-Art, die Verbraucher beim Einkauf auf besonders positive Eigenschaften oder Vorteile eines Produktes oder einer Dienstleistung aufmerksam machen soll. Dahinter stehen verschiedene Informations- und Managementinstrumente, die den Hersteller als besonders vertrauensvoll darstellen soll. Natürlich ist ein Gütesiegel auch eine Marketingmethode, mit der der Umsatz gesteigert werden soll oder die Markenbekanntheit gesteigert werden soll. Auch eine Imagesteigerung kann mit einem Gütesiegel erzeugt werden.

Das einheitliche Design der Siegelgrafik soll einen hohen Wiedererkennungswert aufweisen und die Abgrenzung zu konkurrierenden Unternehmen und Produkten sichern. Es existieren in Deutschland eine Vielzahl von Gütesiegeln für unterschiedliche Bereiche.

Sie finden sich üblicherweise in den folgende Branchen:

  • Lebensmittel
  • Umwelt
  • Technik
  • Arbeitgebersiegel wie Top Arbeitgeber oder Top Ausbildungsbetrieb
  • Internet & Datenschutz
  • Servicesiegel wie geprüfte Servicequalität, Top Service
  • Kundenempfehlungssiegel
  • Verbraucherschutz
  • Gesundheit
  • Arbeitsschutz & Soziallabels
  • Sonstige

Wer vergibt Gütesiegel bzw. Qualitätssiegel in Deutschland?

Siegel werden in Deutschland ohne gesetzliche Regelung vergeben. Als bereichsübergreifende Institution entwickelt  das DIQP – Deutsche Institut für Qualitätsstandards und -prüfung e.V., verschiedene Standards für Qualitätssiegel / Gütesiegel und Zertifikate. Dabei erfolgt grundsätzlich eine Zertifizierung nach deisen Standards durch die Zertifizierungsgesellschaft SQC-QualityCert.

Fehlende gesetzliche Regulierungen führen leider oftmals zu einem Missbrauch und der Irreführung von Verbrauchern. Es sind auch zahlreiche Fälle bekannt, in denen Hersteller ein selbst kreiertes Siegel präsentieren und damit die Verbraucher zum Kauf bewegen wollen. Um Klarheit in den Siegel-Dschungel zu bringen, hat die Bundesregierung Internetportale wie Siegelklarheit.de ins Leben gerufen.

Eine weitere Maßnahme gegen den Missbrauch von Gütesiegeln ist der Zusammenschluss von Unternehmen und Hersteller der gleichen Sparte, etwa die Teppichhersteller, die unter einem einheitlichen Siegel auftreten und ein produktbezogenes Gütesiegel geschaffen haben. Verbunden damit sind selbstauferlegte Qualitätsstandards oder andere Bestimmungen, die zum Tragen des Siegels verpflichtend sind.

Einige Unternehmen erstellen sich selber ein Gütesiegel ohne von einer neutralen Stelle geprüft worden zu sein und ohne das dem Gütesiegel objektiven Prüfkriterien zugrunde liegen. Damit riskieren die Unternehmen eventuell wettbewerbswidrig mit einem Gütesiegel zu werben.

Welche Faktoren machen ein Gütesiegel glaubwürdig und verlässlich?

Bei mehr als 1000 unterschiedlichen Gütesiegeln in unserer Konsumwelt, ist es für Verbraucher extrem schwer, die Siegel auszumachen, denen eine fundierte Prüfung zugrunde liegt. Ursprünglich waren die sogenannten Labels als Hilfe zur Kaufentscheidung gedacht. Durch die unüberschaubar große Menge an unterschiedlichen Gütesiegeln hat sich diese Bedeutung jedoch in den letzten Jahren abgeschwächt.

In den Vordergrund sind dadurch die Siegel gerückt, hinter denen berechtigte Zertifizierungsstellen sowie Institutionen stehen und das Gütesiegel mit Zahlen, Fakten und nachweisbaren Überprüfungen belegen können.

Was sagen aktuelle Studien zum Thema Gütesiegel aus?

Das Deutsche Institut für Qualitätsstandards und –prüfung e.V. konnte in einer Ende 2016 durchgeführten Studie zeigen, welche Faktoren bei Konsumenten für Glaubwürdigkeit eines Siegels sorgen. Immer mehr Verbraucher erkennen, dass eine Zertifizierung einen wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz leistet. Daher schauen Verbraucher immer genauer hin, wenn sie zu einem Produkt greifen.

In der Studie gaben über 70% der Befragten an, dass sie ein Siegel bevorzugen, dass von einem unabhängigen Prüfverfahren überwacht wird. Mehr als 60% der Befragten legen dabei vor allem Wert auf transparente Kriterien für die Bewertung und sehen darin auch die Glaubwürdigkeit eines Gütesiegels. Die Zahlen zeigen, dass Verbraucher den Wert eines unabhängigen Qualitätssiegels immer stärker wahrnehmen und Wert auf Unabhängigkeit und Transparenz legen.

Im Gütesiegel Monitor von Splendid-Research wurden 1200 repräsentative Personen über Ihre Meinung zu Bekanntheit, Vertrauen und Einfluss von Gütesiegeln befragt. Die Umfrage hat gezeigt, dass fast 60% der Befragten das Siegel der Stiftung Warentest für glaubwürdig halten. Dagegen glauben jeweils unter 10% an die Verlässlichkeit von unbekannten Siegeln wie EuroPriSe, KAT-Siegel oder eco-INSTITUT. Besonders bei Umweltschutzorganisationen und Staatlichen Test-Instituten legen die Befragten großen Wert auf unabhängige Gütesiegel. Dagegen lehnen rund 25% der Gruppe Siegel von verkaufenden Unternehmen selbst oder von privaten Test-Instituten mit Gewinnabsicht ab.

Verbraucherinnen und Verbraucher informieren sich im Internet

Die Skepsis steigt und so informieren sich immer mehr Verbraucher im Internet über die angebotenen Gütesiegel und die Prüfverfahren. Sie merken allerdings sehr schnell, was ein Siegel wirklich wert ist. Vor allem Gütesiegel, die man gegen Geld erhalten kann, stehen bei Verbrauchern kritisch im Blick. Qualität, die mit Geld gekauft wurde, muss noch lange keine wirkliche Qualität sein. Das wissen inzwischen auch viele Verbraucher und gehen gezielt auf die Suche nach verlässlichen Institutionen und Gütesiegeln, denen sie wirklich trauen können.

Das DIQP verkauft keine Siegel

Viele Siegelgeber, so nennt man die Institutionen und Unternehmen, die solche Gütesiegel anbieten, verkaufen ihre Leistung aber am Ende an den Siegelnehmer. Hier fließt also eine Summe X für ein Siegel Y und das soll dem Verbraucher nun fortan garantierten oder suggerieren, dass er ausgewiesene und geprüfte Qualität kauft.

Das DIQP ist ein eingetragener Verein und bietet keine Gütesiegel zum Kauf an. Vielmehr ist die Aufgabe der Institution, Standards zu entwickeln, nach denen dann von der Zertifizierungsgesellschaft SQC-QualityCert eine Auszeichnung geprüft wird.

Transparenz ist besonders wichtig

Die Vergabeverfahren und die Ergebnisse werden für alle Interessierten auf der Webseite www.diqp.eu veröffentlicht. Dort findet man auch den genauen Ablauf und Informationen zum DIQP. Weitere Informationen stellt auch die Zertifizierungsgesellschaft SQC-QualityCert unter www.sqc-cert.de zur Verfügung. Jedes Unternehmen welches ein Gütesiegel erhalten hat, bekommt eine Ergebnisseite. Siegelnehmen müssen laut den Nutzungsbedingen des DIQP auf diese Ergebnisseite verlinken und so transparenz schaffen. Interessierte können dann einfach die Ergebnisseite aufrufen. Dort finden Sie dann weiterführende Informationen und erfahren auf welcher Grundlage ein Gütesiegel vergeben wurde.

Wie funktioniert die Zertifizierung einem Gütesiegel und wie unterscheiden sich die Gütesiegelanbieter?

Beim Qualitätssiegel für geprüfte Servicequalität sieht das wie folgt aus:

  • In einer Kundenbefragung werden Kunden eines Unternehmen zu einer Befragung eibgeladen. Dabei wird eine repräsentative Stichprobe gebildet.
  • In einem Managementinterview werden diverse Angaben und Daten des Unternehmens aufgenommen.
  • Nun finden verschiedene Servicetests durch die Zertifizierungsgesellschaft SQC-QualityCert statt. Diese können zum Beispiel Testanfragen oderauch Testbestellungen sein.
  • Die Zertifizierungsgesellschaft SQC-QualityCert bestätigt, dass die Vergabebedingungen für das Erhalten des beantragten Gütesiegels im Unternehmen vorliegen. Darauf wird das Siegel der geprüften Servicequalität an das beantragende Unternehmen zu verleihen.
  • Die Zertifizierungsurkunde wird ausgestellt und  an den Siegelnehmer vergeben.

Wird ein Gütesiegel erfolgreich an ein Unternehmen vergeben, dann stehen die Ergebnisse transparent zur Verfügung. Damit kann auch die Echtheit eines Gütesiegels geprüft werden. Wir empfehlen deshalb allen zertifizierten Unternehmen, von dem Gütesiegel immer Zertifizierungsverfahren darzustellen und auf das Ergebnis zu verlinken.

Fazit:

Gütesiegel sind nach wie vor wichtig für Konsumenten. In manchen Branchen und Bereichen stellen sie einen Grund für die Kaufentscheidung dar. Auch mehr Geld gibt der Verbraucher aus, wenn er dafür ein Produkt oder eine Dienstleistung mit einem echten Mehrwert in Form eines Siegels erhält. Jedoch ist die Skepsis so hoch wie noch nie.

Verbraucher informieren sich ausführlich im Internet oder über neutrale Webseiten über die angebotenen Gütesiegel und die Stellen, die hinter der Vergabe stehen. Dabei legen laut Studien ein Großteil der Konsumenten vor allem auf Transparenz Wert.

 
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Gütesiegel sind nach wie vor wichtig für Konsumenten. In manchen Branchen und Bereichen stellen sie einen Grund für die Kaufentscheidung dar. Auch mehr Geld gibt der Verbraucher aus, wenn er dafür ein Produkt oder eine Dienstleistung mit einem echten Mehrwert in Form eines Siegels erhält. Jedoch ist die Skepsis so hoch wie noch nie.

Verbraucher informieren sich ausführlich im Internet oder über neutrale Webseiten über die angebotenen Gütesiegel und die Stellen, die hinter der Vergabe stehen. Dabei legen laut Studien ein Großteil der Konsumenten vor allem auf Transparenz und Unabhängigkeit Wert.

Das DIQP gilt mit seinem neutralen und durch externe Zertifizierungsstelle durchgeführten Zertifizierungsprozess als Vorreiter. Das Modell spiegelt genau den Anspruch kritischer Anwender und Konsumenten wieder und sichert Unternehmen und Kunden gleichermaßen ab. Die Offenlegung der Ergebnisse sowie die transparente Vergabe stehen für ein hohes Qualitätslevel bei einem Gütesiegel.